Die Pilotenvereinigung Cockpit hat für den 2. September zum ganztägigen Streik bei Lufthansa und Lufthansa Cargo beschlossen. Nach Angaben von Cockpit hatten sich 97,6% der Mitglieder für den Streik ausgesprochen. Betroffen von dem Ausstand sind hunderte Flüge.
Anlass des Arbeitskampfes sind die Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag. Die Gewerkschaft fordert Gehaltssteigerungen von 5,5 Prozent und einen automatischen Inflationsausgleich ab 2023. Das Angebot des Lufthansa-Konzerns liegt deutlich darunter.
Der Streik war nach der Urabstimmung der Mitglieder erst 24 Stunden vor Beginn angekündigt worden. Für den Luftfahrtkonzern Lufthansa war er damit sehr kurzfristig.
"Um Arbeitskämpfe abzuwenden, muss Lufthansa ein deutlich verbessertes Angebot vorlegen", sagte VC-Tarifchef Marcel Gröls. „Aktuell liegen wir zu weit auseinander. Neben dem Ausgleich des Reallohnverlustes, brauchen wir jetzt vor allem eine zukunftsfähige Lösung für die Vergütungsstruktur in allen Berufsgruppen.“
Die Lufthansa argumentiert, dass diese Forderung die Kosten für das Cockpit-Personal um bis zu 40% erhöhen würden und damit unbezahlbar seien. Man bemühe sich jedoch um eine Kurzfristige Lösung.
Ein Streik zum Ferienende in einigen Bundesländern sorgte für Verstimmung bei vielen heimkehrenden Fluggästen. In Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland enden am Wochenende die Sommerferien. Ferienflieger aus Mallorca und anderen Ferienzielen wurden abgesagt. Streiks treffen immer auch an der Tarifauseinandersetzung Unbeteiligte.
Über 800 Flüge sind von der Lufthansa gestrichen worden, etwa 130.000 Passagiere sind betroffen. Die Lufthansa hatte bereits im Vorfeld darum gebeten, nicht an die Flughäfen zu reisen sondern sich um alternative Reisemöglichkeiten zu nutzen. Trotzdem kamen viele Fluggäste zu den Flughäfen. Am Flughafen Frankfurt z.B. konnten noch Flüge umgebucht werden, innerdeutscher Verkehr konnte über die Bahn abgewickelt werden.
Lange Zeit hatten Fluggesellschaften wie die Lufthansa argumentiert, Streiks seien „höhere Gewalt“. Damit sollten Ansprüche der Fluggäste gegen die Airlines abgewendet werden. Inzwischen liegen aber Gerichtsurteile vor, die dem widersprechen. Damit gelten alle Ansprüche, die Passagiere bei Streichung oder Verspätung von Flügen nach EU-Recht haben.
Auch bei der großen Lufthansa-Tochter Eurowings droht ein Streik. Auch hier hatten sich weit über 95% der Mitglieder für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Bis zur nächsten Verhandlungsrunde würde allerdings vom Streik abgesehen. Ein Streik bei Eurowings kann durch ein annehmbares Angebot der Arbeitgeberseite abgewendet werden.
Die internationalen Fluggesellschaften befinden sich nicht erst seit der Corona-Pandemie in einem erbarmungslosen Preiskampf vor allem auf den Kurz- und Mittelstrecken. Während steigende Treibstoffpreise von den Airlines stillschweigend hingenommen werden, wird versucht, die Löhne und Gehälter beim Personal gering zu halten. Höhere Lohnabschlüsse werden neben den höheren Treibstoff-Kosten schnell auch zu höheren Preisen für Flugreisen führen.
Markus Lenk
Foto: M.Lenk
Datum: 02.09.2022
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